Information zur Energiemangellage – Flüchtlingssituation in der Gemeinde
Auswirkungen auf die Halle
Energiemangellage
Die Verwaltung und der Gemeinderat nutzten die Gemeinderatssitzung in der vergangenen Woche um Maßnahmen wegen der Gasmangellage und der massiven Preissteigerungen im gesamten Energiebereich zu beraten bzw. festzulegen, wenn man auch sicher weiterhin sehr flexibel reagieren muss.
Die Verwaltung berichtete, dass hierzu auch noch eine Abstimmung mit dem Landkreis und den anderen Gemeinden erfolgt, da nur durch solidarisches Handeln auch die notwendige Energieeinsparung erreicht werden kann. Hierdurch kann es auch noch neue Erkenntnisse geben.
Grundsätzlich soll bzw. muss die Temperatur in den Gebäuden gemäß der diesbezüglichen Verordnung abgesenkt werden. In den öffentlichen Gebäuden wie dem Rathaus wird auf 19 Grad abgesenkt und die Flure, usw. noch weiter, so dass sich eben kein Tauwasser bildet das zu Schimmelbildung führt. Die Höchsttemperatur in den Klassenzimmern der Grundschule wird 20 Grad betragen und in den Kindergärten 22 Grad, hier wird auch die Möglichkeit genutzt über die neu angeschafften Lüftungsgeräte mit Wärmerückgewinnung zu lüften. Die Halle wird für den Sport auf 17 Grad vorgehalten und bei Veranstaltungen auf 20 Grad, die Duschen werden weiterhin mit Warmwasser betrieben. Natürlich werden auch die technischen Möglichkeiten der Heizungsoptimierung geprüft und genutzt und in der mittelfristigen Planung sind Mittel für Heizungserneuerungen, Photovoltaikanlagen, usw. eingestellt, die aber nicht alle zusammen kurzfristig umgesetzt werden können. Bezahlt macht sich die bereits fast vollständige Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED, wodurch den Verbrauch mehr wie halbiert wurde. Trotzdem hat der Gemeinderat beschlossen weitere Schritte zu gehen und die Straßenbeleuchtung ab 23.00 Uhr auszuschalten. Dies wurde als vertretbar angesehen, da zu dieser Zeit die Schichtbetriebe der Unternehmen in Aitrach beendet sind und auch die öffentlichen Gaststätten geschlossen haben, so dass man sich nach privaten Treffen und Terminen darauf einstellen kann. Die Verwaltung führte aus, dass auf Landkreisebene ein guter Austausch mit den Energieversorgern besteht und dadurch gewährleistet ist, dass auch kurzfristig nachgesteuert werden kann bzw. muss. Klar ist aber auch, dass die Gemeinde in der Gesamtbetrachtung des Energieverbrauchs eben nur ihren Teil dazu beitragen kann, aber sowohl das Gewerbe als auch die privaten Haushalte mitziehen müssen. Neben der Energiemangellage haben die massiven Preissteigerungen natürlich auch enorme Auswirkungen auf den Haushalt. Die Lieferverträge der Gemeinde für Strom und Gas laufen Ende des Jahres aus und bisher gingen auf die Ausschreibungen noch keine Angebote ein, so dass mit erheblichen Steigerungen gerechnet werden muss. Eine grobe Berechnung mit den aktuell bekannten Preisen ergibt, bereits unter Berücksichtigung einer durchgehenden Einsparung von 20%, eine Mehrbelastung des Gemeindehaushaltes von ca. 200.000 € jährlich. Alleine auf Grund dieser Mehrbelastung müssen Investitionsentscheidungen im Rahmen der Haushaltsplanung neu überdacht bzw. geschoben werden, zudem bleibt natürlich genau zu beobachten wie sich die Wirtschaft und die diesbezüglichen Steuerschätzungen entwickeln.
Da es keine „Blaupause“ gibt, die man in dieser Situation anwenden kann, bitten wir um Verständnis, dass auch wir als Gemeinde stetig die Lage nach den uns zur Verfügung stehenden Informationen beurteilen und die Maßnahmen anpassen müssen.
Flüchtlingssituation
Am folgenden Tag nach der Gemeinderatssitzung wurde die Gemeindeverwaltung in einer Sitzung des Landkreises mit den Gemeinden über die aktuelle Entwicklung der Flüchtlingssituation und die Auswirkungen auf die Gemeinden informiert. Der Zugang Geflüchteter hat sich innerhalb weniger Wochen mehr als verdoppelt. Die Entwicklung ist ähnlich bei den „sonstigen“ Flüchtlingen. Angesichts solcher Zahlen ist offensichtlich, dass dieser Zugang nicht allein durch den natürlich unter hohem Druck stattfindenden Aufbau von Containeranlagen, Belegung von zur Verfügung stehenden Gebäuden, usw. bewältigt werden kann, sondern Hallen belegt werden müssen. Hierfür sind bereits Sporthallen in Ravensburg, Leutkirch, Amtzell, die ehemaligen Krankenhäuser in Weingarten und Isny belegt worden und weitere Behelfsunterkünfte in Hallen sind in Planung und Umsetzung. Natürlich nimmt die Einrichtung der Behelfsunterkünfte mit Lieferzeiten, Handwerkern, der erforderlichen Baugenehmigung, usw. längere Zeit in Anspruch, da die Behelfsunterkünfte in den Hallen auch einer längeren Unterbringung dienen. Als Übergangslösung werden, um die einzelnen Gemeinden nur zeitweise zu belasten, im Wechsel in den einzelnen Gemeinden für ein paar Wochen Notfallunterkünfte eingerichtet. Hierfür ist auch die Mehrzweckhalle (voraussichtlich mit Säulensaal) der Gemeinde Aitrach in dem Notfallplan vorgesehen. Die Sporthalle kann als getrennte Halle weiter genutzt werden. Der Flüchtlingszugang ist natürlich nicht prognostizierbar, aber bei einem weiter hohen Zugang wird die Halle in Aitrach noch in diesem Jahr benötigt. Die Gemeindeverwaltung ist hierzu natürlich in enger Abstimmung mit dem Landratsamt, so dass die Nutzer frühstmöglich informiert werden. Allen ist klar, dass Hallenbelegungen das Herz des Gemeindelebens treffen, aber wie alle Gemeinden wird die Gemeinde Aitrach und damit wir alle unseren Beitrag zur Bewältigung leisten. Bei der Notfallunterbringung in der Halle handelt es sich zwar um eine vorübergehende Unterbringung, aber die Menschen werden in der Folge auch dauerhaft Wohnraum benötigen, so dass weiterhin jeder Wohnraum der zur Verfügung gestellt wird eine enorme Hilfe ist. Daher vielen Dank an die Menschen, die bisher bereits auf vielfältige Weise geholfen haben!